Der Satz „Wir sind, was wir essen“ ist sehr zutreffend, wenn es um unsere geistige Gesundheit und unser Wohlbefinden geht. Aus der Forschung wissen wir, dass die Nahrung, die wir zu uns nehmen, mit unserer Stimmung, unserem Verhalten und unserer Wahrnehmung zusammenhängt. Eine schlechte oder unausgewogene Ernährung kann zu Angstzuständen und Depressionen führen und uns auch für spätere Krankheiten wie Demenz prädisponieren. Einer der offensichtlichsten, aber zu wenig beachteten Faktoren bei der Entwicklung wichtiger Trends in der psychischen Gesundheit ist die Rolle der Ernährung.

Einer der Hauptgründe, warum man annimmt, dass der Lebensmittelkonsum eine Rolle für unsere psychische Gesundheit spielt, hängt mit der Lebensmittelproduktion und -herstellung zusammen. Was wir heute essen, unterscheidet sich stark von dem, was unsere Vorfahren gegessen haben. Die Techniken der Lebensmittelproduktion und -herstellung in Verbindung mit einem veränderten Lebensstil haben dazu geführt, dass wir immer mehr verarbeitete Lebensmittel verzehren und weniger frisches Obst, Gemüse und Vollkornprodukte zu uns nehmen. Auch unser Konsum von Zucker, Alkohol und Zusatzstoffen ist viel höher.

Welche Rolle spielt also die Ernährung für unsere psychische Gesundheit?

Genau wie Herz, Magen und Leber ist auch das Gehirn ein Organ, das sehr empfindlich auf das reagiert, was wir essen und trinken. Manche Nährstoffe täuschen das Gehirn, indem sie eine übermäßige Freisetzung von Neurotransmittern auslösen, und manche Lebensmittel schädigen das Gehirn, indem sie Giftstoffe freisetzen, die gesunde Gehirnzellen schädigen. Eine ausgeglichene Stimmung und ein Gefühl des Wohlbefindens können geschützt werden, indem wir sicherstellen, dass unsere Ernährung ausreichende Mengen an komplexen Kohlenhydraten, essenziellen Fettsäuren, Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien und Wasser enthält.

Wo sind also die Forschungen?

Fast 2/3 der Personen, die keine psychischen Probleme angeben, essen täglich Obst und Gemüse, verglichen mit weniger als der Hälfte der Personen, die psychische Probleme angeben. Diejenigen, die über ein gewisses Maß an psychischen Problemen berichten, essen auch weniger gesunde Lebensmittel (frisches Obst und Gemüse, Bio-Lebensmittel und selbst zubereitete Mahlzeiten) und mehr ungesunde Lebensmittel (verarbeitete Lebensmittel wie Pommes frites, Chips, Schokolade, Fertiggerichte und Imbisse).

Bei näherer Betrachtung funktioniert das Gehirn mit Glukose, die aus Kohlenhydraten gewonnen wird. Einige Kohlenhydrate sind für die Versorgung des Gehirns besser geeignet als andere, da sie weniger raffiniert sind und daher die Glukose langsamer freisetzen. Diese Kohlenhydrate werden auch als Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Index bezeichnet und sind in Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Gemüse und Hülsenfrüchten enthalten. Die Wahl von Lebensmitteln, die länger brauchen, um verdaut zu werden, bedeutet, dass dein Gehirn einen gleichmäßigeren und stabileren Strom an Brennstoff erhält, mit dem es arbeiten kann. Raffinierte Kohlenhydrate wie Weißbrot, Nudeln, Reis und zuckerhaltige Lebensmittel und Snacks sollten daher seltener verzehrt werden.

Auch essenzielle Fettsäuren spielen eine Rolle für die Gesundheit unseres Gehirns. Obwohl zu viel Fett in unserer Ernährung als ungesund gilt, ist es vorteilhaft, „gesündere“ Fette wie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in moderaten Mengen zu sich zu nehmen. Diese Fettsäuren erfüllen lebenswichtige Funktionen bei der Strukturierung der Gehirnzellen (oder Neuronen). Eine der reichhaltigsten Quellen für Omega-3-Fettsäuren ist fetter Fisch. Omega-3- und -6-Fettsäuren sind auch in Nüssen, Samen und grünem Blattgemüse enthalten.

Auch Vitamine und Mineralstoffe sind für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit von entscheidender Bedeutung, und ein Mangel an diesen Stoffen wird mit einer Reihe von psychischen Problemen in Verbindung gebracht. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung sollte alle wichtigen Vitamine und Mineralien enthalten, um Gesundheit und Wohlbefinden zu erhalten. Leider können die Symptome von Niedergeschlagenheit und Depressionen auch in einer eingeschränkten oder unausgewogenen Ernährung bestehen, was zu einem Nährstoffmangel führen und die Symptome von Niedergeschlagenheit, Angst und Depressionen noch verschlimmern kann.

Schließlich ist Wasser der Schlüssel zu unserer Gesundheit – unser Körper besteht zu 70 % aus Wasser und unser Gehirn zu 80 %; daher ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unerlässlich, damit unser Gehirn angemessen funktionieren kann. Die Symptome einer unzureichenden Flüssigkeitszufuhr können sich in Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und schlechter Stimmung äußern und auch die Appetitregulierung und das Hungergefühl beeinträchtigen.

Es ist jetzt an der Zeit, dass die Ernährung zu einem festen Bestandteil der alltäglichen Versorgung im Bereich der psychischen Gesundheit wird.
Gezielte Ernährungsinterventionen sind der Schlüssel zur Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens, und dies ist besonders wichtig auf einer 1:1-Basis, aber auch am Arbeitsplatz, wo Stress ein wichtiger Faktor sein kann. Strukturierte Aufklärungssitzungen können Folgendes abdecken: –

  • Förderung einer gesunden, ausgewogenen Ernährung (in Verbindung mit Essen und Stimmung)
  • Förderung der Lebensmittelkompetenz (Lesen von Etiketten)
  • Aufbau und Aufrechterhaltung einer gesunden, ausgewogenen Ernährung
  • Umgang mit ernährungsbedingten Herausforderungen, wie z. B. Gewichtszunahme in den Wechseljahren, die Stress verursachen und Essgewohnheiten und Körperbild verändern können

Was sind die Vorteile einer gezielten Ernährung?

Gesündere, motiviertere Arbeitskräfte und weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten

Die Stiftung für psychische Gesundheit gibt an, dass durch betriebliche Präventionsstrategien jährlich fast 400.000 Euro eingespart werden können.

  • Stärkung des Selbstwertgefühls, der Selbstständigkeit und der Selbstbestimmung bei der Auswahl gesunder Lebensmittel
  • Vorbeugung von Bluthochdruck, Schlaganfall und hohem Cholesterinspiegel im Blut
  • Verringerung des Risikos von Demenz und chronischen Krankheiten
  • Förderung einer optimalen Ernährung
  • Verbesserung der Ernährungssicherheit
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About the Author: Stefan Leitner

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Stefan Leitner ist der Mastermind hinter den ALOHA SPORT Events. Als aktiver Triathlet ist er vierfacher Finisher der IRONMAN World Championship und hat eine IRONMAN Bestzeit von 08:26 Stunden stehen.

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